|
Abu Dhabi ist ein Land von großer landschaftlicher Vielfalt. Von
kargem Buschland und Trockensavanen bis zu spektakulären
Sanddünen, von zerklüfteten Bergen bis zu goldenen Stränden und
funkelnden Wasserwegen – die Landschaften des Emirates sind
atemberaubend. Abu Dhabi, das flächenmässig etwa der Größe
Österreichs oder Irlands entspricht und nur ca. 1,6 Mio.
Einwohner hat, besitzt eine weitgehend unberührte Natur sowie –
trotz seines trockenen Klimas – eine faszinierende Vielfalt
einheimischer Fauna und Flora.
Landschaften
Entlang der gesamten arabischen Golfküste liegen mehr als 200
natürliche Inseln, die ein charakteristisches Merkmal der
Destination darstellen. Die Insel, auf der sich Abu Dhabi
befindet, ist selbst Teil eines Archipels mit mehreren
Nachbarinseln wie Sa´adiyat und Reem, die demnächst touristisch
erschlossen werden sollen.
Auch westlich entlang der Küste in Richtung Katar erstreckt sich
eine Inselkette. Die meisten dieser tief liegenden Eilande sind
allerdings unbewohnt. Einige sind unfruchtbar, andere mit
Mangroven bedeckt. Einige befinden sich in Privatbesitz, andere
sind für Sie mit einem Mietboot zugänglich! Verschiedene der zum
Emirat gehörenden Inseln liegen auch weit entfernt draußen im
Golf.
Wie die Inseln, so liegt auch das gesamte Küstengebiet relativ
tief und ist gekennzeichnet durch Sandwüsten mit einzelnen
Sabkha (Salztonebenen) und Schotterebenen. Je weiter Sie ins
Land hineinfahren, desto höher werden die rollenden Dünen und
ihre Farbe geht von weiss in rötlich-braune Schattierungen über.
Das spektakulärste dieser Dünengebiete befindet sich in der Rub
Al Khali im Süden, auch unter dem Namen „Leeres Viertel’“
bekannt. Hier erreichen die Dünen Höhen von bis zu 300 Metern
und weite Gebiete dieser Wüste sind praktisch unzugänglich.
In völligem Kontrast zu den majestätischen Dünen präsentieren
sich die fruchtbaren grünen Oasen mit ihren bewässerten Farmen
und Dattelplantagen. Dank ihres Überflusses an Grundwasser
wurden Orte wie Al Ain und Liwa bereits vor Tausenden von Jahren
besiedelt.
Ganz anders wiederum ist die Bergwelt im östlichen Teil des
Emirates. Kahle Mondlandschaften mit schroffen Gipfeln
kennzeichen das durch tektonische Kräfte entstandene
Hajar-Gebirge, dessen Ursprung als Teil des Meeresbodens sich
noch heute anhand zahlreicher Fossilien nachweisen lässt. Häufig
findet man Wadis, die sich canyonartig zwischen die Gebirgswände
eingeschnitten haben. Manche dieser Flussbette sind, ausser nach
vereinzelten Regenfällen, vollkommen ausgetrocknet, während
andere Wasser führen, welches das Tier- und Pflanzenleben
ganzjährig aufrechterhält.
Hoch über Al Ain erhebt sich am Horizont der höchste Gipfel des
Landes, der Jebel Hafeet. Geologisch ein Teil der
Hajar-Gebirgskette, ragt er als 1.300 Meter hohe, einzelne
Bergspitze aus der Wüste auf und bietet einen atemberaubenden
An- und Überblick. Vom Gipfel, der über ein gut ausgebaute
Straße erreichbar ist, schweifen die Blicke meilenwert über
Wüstenebenen, Buschland, rot und golden leuchtenden Dünen, grüne
Oasen und sich in der Ferne erhebende Berge.
Sie können die vielfältige Landschaft Abu Dhabis leicht selbst
aus erster Hand erleben. Touren, Wüstensafaris und Kreuzfahrten
werden Ihnen überall angeboten, um die einmaligen schönen
Naturwunder dieses Landes zu erleben.
Sie können auch selbst einen Geländewagen oder PKW mieten und
auf eigene Entdeckungsreise gehen: das Straßennetz ist
hervorragend ausgebaut und auf den meisten Fernverkehrsstraßen
gelangen Sie innerhalb von nur zehn Minuten zu friedvollen Orten
voll natürlicher Schönheit – auch können Sie beruhigt sein, Sie
werden überall auf Hilfsbereitschaft stoßen und auch die
Sicherheit ist gegeben!
Fauna
Das Tier, für das das Emirat berühmt ist, ist natürlich das
Kamel. Das seit langem als Wüstenschiff geltende Kamel ist
untrennbar mit dem Leben der Beduinen verbunden. Vor der
Entdeckung des Öls zogen Kamelkarawanen mit Feuerholz,
Holzkohle, Datteln und anderen landwirtschaftlichen Produkten
regelmässig durch die Wüste von Al Ain nach Abu Dhabi, eine
Reise, die zwei bis drei Tage beanspruchte. Im Sommer wurden
Kamele als Transportmittel benutzt, um ganze Familien aus den
feuchten Küstenregionen in die kühleren Oasen im Landesinneren
zu bringen.
Das perfekt an Klima und Terrain angepasste Kamel spielt auch
heute noch eine wichtige Rolle in der Gesellschaft, auch wenn es
nur noch selten als Lasttier oder Transportmittel eingesetzt
wird. Vielen Familien dient es als Milchquelle. Kamelfleisch
wird zu festlichen Anlässen gegessen. Manche Beduinenfamilien
unterhalten große Herden von zuweilen mehr als 100 Tieren.
Rennen mit einer speziell gezüchteten Art nicht Milch gebender
Kamele sind ein im Winter äußerst populärer Zeitvertreib. Sie
finden sowohl auf Rennbahnen in der Nähe Abu Dhabis als auch Al
Ains statt.
Unter den Tieren der Wildnis sind manche einheimischen
Antilopenarten stark von der Ausrottung bedroht, so dass sie nur
selten in freier Wildbahn zu sehen sind. Bei der größten dieser
Arten, dem arabischen Oryx, der einst auf der gesamten
arabischen Halbinsel lebte, war die Zucht in Gefangenschaft
erfolgreich, so dass heute wieder mehrere kleine Herden im
Gebiet von Liwa existieren.
Ferner gibt es kleine Herden von Kropfgazellen, arabischen
Berggazellen und arabischen Thars. Das Thar kommt nur in den
Bergen und Wadis vor, da es auf tägliche Wasserversorgung
angewiesen ist. Andere Gazellenarten begnügen sich mit der
geringen Feuchtigkeit, die ihnen Pflanzen spenden.
Ein nicht in den Bergen, sonst aber überall vorkommendes Tier
ist der Hase. Der an die hiesigen Bedingungen angepasste
einheimische Hase ist wesentlich kleiner als sein europäischer
Verwandter und wird deshalb häufig mit einem Kaninchen
verwechselt. Diese allerdings kommen in der Region nicht vor. In
Abu Dhabi gibt es außerdem verschiedene Fuchsarten, so auch den
sehr anpassungsfähigen und weit verbreiteten arabischen Rotfuchs
mit seinem großen buschigen Schwanz und übergroßen Ohren, sowie
den Rüppell- oder Sandfuchs, der speziell bei Liwa und in den
weichen Sanddünen von Al Ain lebt.
Der leider fast ausgerottete arabische Leopard kommt nur noch in
den Bergen vor, wo eine dauerhafte Wasserversorgung und
ausreichend große Jagdgebiete gewährleistet sind. Weitere
zuweilen zu beobachtende Katzen sind der luchsartige Karakal,
arabische Wildkatzen und Sandkatzen.
Nager als größte Säugetiergruppe sind mit mehreren Stämmen von
Rennmäusen, sowie kleineren Wüstenspringmäusen und ägyptischen
Stachelmäusen vertreten. Auch Reptilien werden Sie hier finden –
Vipern, Sandschlangen, Blindschlangen und der sogenannte „Wadi
Racer“ (eine Pfeilnatter). Echsen sind ebenfalls häufig
anzutreffen, darunter Dornschwanzagamen, Warane,
Krötenkopfagamen, Fransenzehenleguane, Geckos und Glattechsen.
Vögel
Das Emirat Abu Dhabi ist von großer ornithologischer Bedeutung.
Neben den einheimischen Arten bietet es Zugvögeln im
Durchzugsgebiet zwischen Zentralasien und Afrika Schutz für
Nestbau und Aufzucht. Zu den größeren im Emirat vorkommenden
Vögeln gehören Falken, Milane, Bussarde, Adler, Eulen, Weihen,
die auch sogenannten „Houbara“ (Große Kragentrappen),
Sokotrakormorane, Flamingos und viele verschiedene Wattvögel.
Kleinere Arten sind der arabische Graudroesseling, Reiherläufer,
Smaragdspint, Braunbauch-Flughuhn, Hinduracke,
Schwarzkopfschmätzer und viele mehr.
Das abwechslungsreiche Terrain des Emirates schafft günstige
Bedingungen für Hobbyornithologen. Sie können in den Bergen und
Wadis, der Wüste, in Feuchtgebieten oder selbst in den künstlich
angelegten Parks und Gartenlandschaften, die für die jeweiligen
Habitate typischen Vögel beobachten.
In Abu Dhabi gelten die Bateen Gardens, die angrenzenden Mushref
Palace Gardens sowie der Khalidiyah Spit am westlichen Ende der
Uferpromenade Corniche als gute Vogelbeobachtungsstandorte. Auch
im zentralen Graslnad von Al Wathba und an den Kamelrennbahnen
von Al Ain sind häufig Zugvögel und entsprechende Raubvögel zu
beobachten. Auch andere, weniger für ihre landschaftliche
Schönheit bekannte Orte sind reich an Vögeln aller Art.
Ein Gebiet von besonderer Bedeutung ist der Al Wathba See. Hier
befindet sich das Naturschutzgebiet, in dem erstmals auf der
arabischen Halbinsel die Zucht von Flamingos gelang. Es ist das
wichtigste Feuchtgebiet von Abu Dhabi, das neben anderen
Projekten unter der Schirmherrschaft des Amts für
Umweltforschung und Naturschutz steht. Das Emirat hat sich in
den vergangenen Jahren zu einem Magnet für Vogelkundler
entwickelt und so ist es für Sie sicher von Interesse zu wissen,
dass es hier viele begeisterte einheimische Ornithologen gibt,
die Ihnen bei der Vogelbeobachtung hilfreich zur Seite stehen (www.birdingpal.org/UAE.htm).
Wenn man in Abu Dhabi über Vögel spricht, muss natürlich
unbedingt der Falke erwähnt werden, der für das Leben in Abu
Dhbai auf seine Weise eine ähnlich große Bedeutung hat wie das
Kamel. Die seit Generationen als „Sport der Scheichs“ bekannte
Falkenjagd hat auch heute nichts von ihrer Beliebtheit
eingebüßt. Falken wurden früher zur Jagd auf kleine Wüstentiere
genutzt, die die Nahrung der Beduinen ergänzten. Im Herbst zieht
die Große Kragentrappe aus der nördlichen Hemisphäre zum
Überwintern in die VAE und weiter nach Afrika. Vor ihr treffen
Wander- und Sakerfalken ein, die von den Beduinen einst auf
ihrem Zug nach Süden gefangen wurden. Nachdem ihnen ein solch
wertvoller Fang geglückt war, hatten sei dann nur zwei bis drei
Wochen Zeit für ihre Abrichtung, ehe die durchziehenden Großen
Kragentrappen eintrafen. Sie entwickelten dafür ein starkes
Vertrauensverhältnis zu dem Wildvogel.
Der Falknerverband des Emirates wurde mit dem Ziel der Förderung
nachhaltiger Jagd gegründet. Das Heritage Village auf dem
Wellenbrecherdamm veranstaltet im Sommer einmal wöchentlich eine
Ausstellung darüber, während Sie auch dann die Arbeit der
Falkner erleben können.
Unterwasserwelt
Der Fisch- und Korallenreichtum der Gewässer um Abu Dhabi ist
faszinierend – es gibt Queenfische, Fächerfische, Doraden,
Stachel- und Königsmakrelen, Sharifische, Thunfische und den
Riesenbarsch Hammour –der wahrscheinlich beliebteste Speisefisch
der Region. Noch exotischere Bewohner der Gewässer Abu Dhabis
sind Clownfische, Seepferdchen, Muränen, Rochen und Barracudas.
Die Küsten- und Inselgewässer sind Brutplätze für die immer
seltener werdende Seekuh (Dugong). Andere Meeressäuger sind
Barten- und Zahnwale sowie Haie. Fast alle der sieben weltweit
bekannten Meeresschildkröten sind auch hier vertreten und
können, wenngleich vom Aussterben bedroht, durchaus aufgespürt
werden.
Wenn Sie die Meerestiefen aus nächster Nähe erkunden möchten,
wenden Sie sich an eine der zahlreichen Tauchschulen, die die
gesamte Palette vom entspannten Schnorcheln bis zum ernsthaft
betriebenen Scubadiving anbieten (www.abudhaiscubaaqua.com oder
www. scubainternational.net). Wenn Sie Hochseefischen
interessant finden, hilft Ihnen Arabian Divers and Sport Fishing
Charters (www.fishabudhabi.com) weiter!
Flora
Die Vielfalt der mit etwa 3.600 Arten reichen einheimischen
Flora überrascht angesichts der geringen Niederschläge wirklich
jeden! Die Pflanzenwelt hat sich optimal an ihre Umgebung
angepasst. In vielen Küsten- und Inselgewässern gedeihen üppige
Mangroven. Sukkulenten wie Kakteen und Salzpflanzen wachsen in
den Salztonebenen. Die Berggebiete, speziell entlang
wasserführender Wadis, bieten Bäumen, Sträuchern und Blumen
ausreichende Lebensbedingungen.
Selbst in der Wüste gibt es Spuren pflanzlichen Lebens, das hier
vorwiegend in Form von widerstandsfähigen Gräsern und Büschen -
außer auf den höchsten Dünen – gedeiht. Zu den Wundern der Wüste
gehören Pflanzen, die während langer Trockenjahre vor sich
hinschlummern, um dann plötzlich nach ein, zwei Regenschauern
wieder zum Leben erwachen.
Neben der natürlich vorkommenden Flora werden in Abu Dhabi viele
Pflanzen von Menschenhand kultiviert, wie z.B. die großen
Dattelpalmen.
Das Leben der Beduinen drehte sich stets gleichermaßen um Palmen
wie um Kamele. Während das Kamel für Behausung, Kleidung,
Fleisch, Milch und Transport diente, wurde einst auch die Palme
für ähnlich viele Zwecke verwendet. Die Dattelfrucht ist bis
heute eines der wichtigsten einheimischen Nahrungsmittel der
Region und gehört praktisch zu jeder Mahlzeit dazu. Aus den
Fasern des Stammes wurden früher Seile hergestellt so wie Körbe
und Matten gewebt. Die Stämme selbst dienten zum Bauen und die
Blattrippen wurden zu Wänden der Hütten oder Fischreusen
miteinander verwoben. Aus zusammengebundenen getrockneten
Palmblättern wurden Palmwedel hergestellt, die für
verschiedenste Zwecke wie Sonnenschirme, Dächer, Trennwände und
Zäune verwendet wurden und auch heute noch werden!
Mensch und Natur
Die Regierung fühlt sich dem Natur- und Umweltschutz im Emirat
verpflichtet und unternimmt beträchtliche Anstrengungen zur
Milderung oder Beseitigung negativer Auswirkungen auf das
empfindliche Ökosystem, die die Entwicklung zuweilen mit sich
bringt. Im Ergebnis dessen ist das rasante wirtschaftliche
Wachstum Abu Dhabis nicht auf die Kosten der Umwelt gegangen –
ganz im Gegenteil. Die Begrünung war ein spektakulärer Erfolg,
für den die mit Bäumen, Sträucher, Gras und Blumen gesäumten
Straßen der Metropole und Al Ains sichtbarer Ausdruck sind.
Üppige grüne Parks sind in vielen Vierteln zu finden und selbst
entlang der Fernverkehrsstraßen überrascht angenehmes Grün!
Die Regierung hat sich auch für den Ausbau der Ölpalmplantagen
und anderer Landschaftsprojekte, besonders in den Oasengebieten
von Liwa und Al Ain, eingesetzt.
All diese Initiativen haben im Endeffekt auch wesentlich zur
Begrünung des Emirates beigetragen und damit neue Habitate für
Vögel und andere Tiere geschaffen.
Desweiteren bemüht sich die Regierung auch um Schutz und
Erhaltung vom Aussterben bedrohter einheimischer Tierarten. Das
Umweltamt investiert jedes Jahr erneut in Zucht- und
Naturschutzprojekte. Dieses leitet die Falkenklinik und
veranstaltet Umweltaufklärungsprogramme. Zudem laufen
Sonderprojekte für die Erhaltung seltener Arten wie Seekuh,
Echte Karettschildkröten und Große Kragentrappe.
Zoo und Aquarium von Al Ain spielen bei diesen Projekten
ebenfalls eine große Rolle. Sie beherbergen Vertreter
vielfältigster, sowohl einheimischer als auch in anderen
Regionen beheimateter Arten und führen kontinuierlich Programme
zur Nachzucht durch.
Ausserdem wurde die Insel Sir Bani Yas, 250 Kilometer westlich
von Abu Dhabi, zu einem Naturschutzgebiet für einheimische und
afrikanische Arten erklärt, in dem aktiver Artenschutz
einschliesslich Nachzucht betrieben wird.
|